Röntgenografische Bestimmung des Restaustenitanteiles als Qualitätsbeurteilung für eine durchgeführte Wärmebehandlung oder als Konformitätsprüfung, ob ein spezifizierter Restaustenit-Grenzwert eingehalten wurde.
Nach dem Härten oder Einsatzhärten kann der Werkstoff noch Restaustenit (RA) beinhalten – einen Austenit, der nicht in Martensit umgewandelt hat und bei Raumtemperatur noch vorliegt.
Restaustenit ist in der Regel unerwünscht, da er sehr weich ist und unter gewissen Voraussetzungen zu einem späteren Zeitpunkt in Martensit umwandeln kann. Hohe Anteile an Restaustenit verringern signifikant den Verschleißwiderstand und die Maßhaltigkeit, und sie erhöhen das Risiko für Schleifrisse.
Deshalb ist die Kenntnis über den Restaustenitgehalt in vielen Fällen äußerst wichtig. Die Röntgendiffraktometeranalyse (RDA, XRD) hat sich als Verfahren zur Bestimmung des Restaustenitgehaltes nach ASTM E 975-13 seit vielen Jahren durchgesetzt, da sie wesentlich zuverlässiger, genauer und aussagekräftiger ist als eine rein optische Abschätzung mittels Lichtmikroskop.