Röntgenografische Messung von Eigenspannungen oder Eigenspannungsverläufen in Bauteil-Randzonen, um entscheidende Kenntnisse über Belastbarkeit und Dauerfestigkeit oder über Einflüsse aus der mechanischen oder funkenerosiven Fertigung zu erhalten.
Jedes Bauteil, Werkzeug oder jede Schweißkonstruktion steht unter Eigenspannungen. Selbst Vormaterialien, aus denen Bauteile gefertigt und wärmebehandelt werden, sind nicht frei von Eigenspannungen. Eigenspannungen sind Spannungen in einem abgeschlossenen System, auf das keine äußeren Kräfte oder Momente einwirken. Die Eigenspannungen gleichen sich über den Querschnitt eines Bauteils aus, daher treten Zug- und Druckeigenspannungen stets gemeinsam auf.
Zugeigenspannungen können in belastungskritischen Bauteilbereichen die Lebensdauer von Bauteilen beträchtlich verringern, eine Reihe von Rissen und Brüchen von Bauteilen ist auf ungünstige Eigenspannungen zurückzuführen. Zusätzlich können Eigenspannungen zu unerwartet hohen Maß- und Formänderungen bei der mechanischen Fertigung und bei der Wärmebehandlung führen.
Dagegen können Druckeigenspannungen in der Bauteilrandzone die Belastbarkeit und die Dauerfestigkeit entscheidend erhöhen. Durch folgende Verfahren werden Druckeigenspannungen gezielt eingebracht:
Es ist möglich, die Eigenspannungen eines Werkstückes zu messen. Vor allem bei Bauteiloptimierungen, die auf das Erhöhen der Dauerfestigkeit abzielen, oder bei Betriebsfestigkeitsrechnungen und bei Dauerschwingversuchen, etc. sind die Kenntnisse über die Höhe und den Verlauf der Eigenspannungen ganz entscheidend.
Das zuverlässigste und genaueste Verfahren für die Eigenspannungsmessung ist die Röntgendiffraktometeranalyse (RDA) gemäß DIN EN 15305.