Qualitative und quantitative Gefügecharakterisierung für die Beurteilung der grundlegenden Materialeigenschaften und zur Beurteilung des Wärmebehandlungszustandes.
Die Stoffeigenschaften von Werkstücken bestimmen maßgeblich deren Bearbeitbarkeit im Zuge der Fertigung sowie deren Belastbarkeit während der Nutzung. Diese Stoffeigenschaften werden zu einem großen Teil von der Mikrostruktur – dem Gefüge – beeinflusst.
Quantitative und qualitative Gefügebeurteilungen sind nicht nur ein entscheidendes Mittel für die Qualitätsbeurteilung von Stoffeigenschaften, sondern es lassen sich dadurch auch Schwachstellen im Werkstoffinneren erkennen und somit Fehler im Vorfeld vermeiden.
Um in das Innere eines Werkstoffes zu sehen und somit das Gefüge charakterisieren zu können, ist das Anfertigen eines metallografischen Schliffes erforderlich. Für die Gefügebeurteilung muss daher zuallererst ein Probestück aus dem Bauteil oder aus der Probe herausgetrennt werden. Das Probestück wird für eine optimale Handhabung und für die erforderliche Probestück-Randschärfe in der Regel in Kunststoff eingebettet und anschließend metallografisch präpariert (geschliffen, geläppt und poliert). Durch Ätzen des Schliffes mit geeigneten Ätzmitteln wird die Mikrostruktur ersichtlich.