Einsatzhärten ist nicht gleich Einsatzhärten. Obwohl seit Jahrzehnten ein traditionelles Verfahren in der Wärmebehandlung, bringen RÜBIG's R.CARB+® Verfahren mehr Nutzen. Enge Toleranzen und höchste Reproduzierbarkeit sind selbstverständlich, Härte- und Maßstabilität zeichnen die R.CARB+® Verfahren bei RÜBIG aus.
Sämtliche Detailverfahren finden Sie in unseren technischen Datenblättern zum Download.
Einsatzhärten ist eine Kombination aus einem Aufkohlungs- und Härteprozess inklusive Anlassen. Dabei entsteht ein aufgekohlter Randbereich mit 0,6 - 0,8 % Kohlenstoff. Zum Kern hin nimmt der Kohlenstoffgehalt kontinuierlich ab. Nach dem Härteprozess entsteht ein Rand mit hoher Härte und einem weichen, zähen Kern. Für den Aufkohlungsprozess geeignete Werkstoffe sind sog. Einsatzstähle mit Kohlenstoffgehalten unter 0,25 Massenprozent.
Geeignete Werkstoffe:
Vorteile des Einsatzhärtens R.CARB+®:
Übliche Bauteile:
Um schnell und kompetent das Einsatzhärten durchführen oder Ihnen beratend zur Seite stehen zu können, bitten wir Sie uns die folgenden Informationen der zu behandelnden Teile und Anforderungen mitzuteilen:
Wenn Sollforderungen (CHD) außerhalb unserer Toleranzen liegen, oder Bauteile über 15kg bzw. 20kg angeliefert werden, verlängert die Abklärung die Durchlaufzeit maßgeblich.
Schutzgashärten ist ein Durchhärteprozess, bei dem die Bauteile in einer reaktiven Atmosphäre vor einer negativen Beeinflussung der Randzone (z.B. Entkohlung) geschützt werden. Abgeschreckt wird beim Schutzgashärten in einem Ölbad. Dadurch können auch un- und niedriglegierte Stähle durchgehärtet werden. Durch eine nachfolgende Anlassbehandlung können die Eigenschaften (Festigkeit, Zähigkeit, Verschleißbeständigkeit, ...) in einem weiten Bereich eingestellt werden.
Geeignete Werkstoffe:
Vorteile des Schutzgashärtens:
Übliche Bauteile:
Das Carbonitrieren unterscheidet sich vom Einsatzhärten durch die Zugabe von Stickstoff, d.h. zusätzlich zum Kohlenstoff wird die Randzone mit Stickstoff angereichert. Danach folgt ein Härteprozess inkl. Anlassen, um die gewünschten Eigenschaften einzustellen. Der Vorteil vom Carbonitrieren gegenüber dem Einsatzhärten ist, dass durch den Stickstoff die Härtbarkeit verbessert wird und somit auch unlegierte Stähle (Baustähle) behandelt werden können. Durch das Carbonitrieren entsteht wie beim Einsatzhärten ein harter, verschleißfester Randbereich mit hoher Festigkeit und einem zähen Kern.
Geeignete Werkstoffe:
Vorteile des Carbonitrierens:
Übliche Bauteile:
Eine Sondervariante des Carbonitrierens stellt das Verfahren „HighCarb“ dar, das durch eine besondere Prozessführung zu einer verbesserten Härtbarkeit und v.a. Anlassbeständigkeit führt.
Beim Aufkohlen wird die Randschicht eines Stahls (üblicherweise Einsatzstähle) mit Kohlenstoff angereicht und anschließend nicht gehärtet, um keine Härtesteigerung zu erzielen. Dadurch können die Bauteile bearbeitet werden und erst danach erfolgt der eigentliche Härteprozess. Ein Vorteil dieses Verfahrens besteht darin, dass mit diesem Ablauf es z.B. möglich ist, Bauteile mit unterschiedlichen Einsatzhärtetiefen zu fertigen. Für den Aufkohlungsprozess geeignete Werkstoffe sind Einsatzstähle mit Kohlenstoffgehalten unter 0,25 Massenprozent.
Unter Vergüten versteht man eine Kombination aus einem Durchhärteverfahren (z.B. Vakuum- oder Schutzgashärten) und einem darauffolgenden Anlassen bei hoher Temperatur. Vergüten ist auch unter der Abkürzung „QT“ (quenched and tempered) bekannt. Die Anlassbehandlung wird bei hohen Temperaturen bis 700°C durchgeführt, um ein günstiges Verhältnis aus Festigkeit und Zähigkeit zu erzielen. Dadurch ist das Vergüten vor allem für dynamisch belastete Bauteile sinnvoll und notwendig.
Geeignete Werkstoffe:
Vorteile des Vergütens:
Übliche Bauteile:
Tiefkühlen ist immer dann zweckmäßig bzw. erforderlich, wenn Bauteile folgende Anforderungen erfüllen müssen:
In der Regel findet das Tiefkühlen bei Temperaturen bis -120°C und bei Haltezeiten von einigen Stunden statt. Eine weitere Variante stellt das sog. Cryotreatment / die Cryobehandlung dar. Bei diesem Verfahren wird die Temperatur bis zu -196°C abgesenkt und die Haltedauer geht weit über die klassische Durchwärmdauer hinaus.