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Gasnitrieren - R.NIT+®

RÜBIG R.NIT+®

R.NIT+® steht für sämtliche Gas­nitrier- und gasnitrierverwandten Prozesse im Premiumbereich. Höchste Flexibilität, beste Werte in puncto Verschleiß- und Korrosions­widerstand oder verbesserte Eigen­schaften für Anforderungen im Bereich der Gleit- und Rollbelastung zeichnen die R.NIT+® Verfahren aus.

Sie haben Interesse an unseren Gasnitrier­prozessen?

Kontaktieren Sie uns.

RÜBIG Kunden stehen folgenden Verfahren zur Verfügung:

 

Sämtliche Detailverfahren finden Sie in unseren technischen Datenblättern zum Download. 

Vorteile der R.NIT+® Verfahren für Ihre Bauteile:

  • Kurze Durchlaufzeiten bei enger Abstimmung mit unseren Kunden
  • Erhöhung des Korrosionsschutzes durch GASOX®
  • Ausscheidungsfreies Nitrieren für individuelle Anwendungen
  • Kostengünstige Serienabbildung durch hohen Chargenfüllgrad

Gasnitrierprozesse

Beim Gasnitrieren wird der Stickstoff in Form von Ammoniak-Gas zur Ver­fügung gestellt. Der Prozess wird in Schacht- und Haubenöfen, in einem Temperaturbereich zwischen 500°C und 600°C durchgeführt. Durch den chemischen Zerfall des Ammoniaks am Bauteil diffundiert der Stickstoff in die Oberfläche und es kommt zur Bildung einer Dif­fusions- und Ver­bindungsschicht. Dabei ist zu be­achten, dass es nicht möglich ist, passivierte metallische Oberflächen zu nitrieren und größter Wert auf die Bauteilreinigung vor der Behandlung zu legen ist. Es sind niedrig bis mittellegierte Stähle nitrierbar.

 

Die Prozessdauer und die Tem­per­atur nehmen direkten Einfluss auf das Ergebnis. Durch die gezielte Prozesssteuerung kann die Härte, die Nitrierhärte- oder Einhärtetiefe und die Schichtdicken beeinflusst werden. Das zusätzliche Anreichern der Oberfläche mit Kohlenstoff bezeichnet man als Nitrocar­burieren. Ebenso ist eine Post­oxidation möglich, die im Zuge des Abkühl­vorganges oder separat durch­ge­führt werden kann. Ein mo­dernes Prozessleitsystem gewährleistet durch Überwachung und Doku­men­tation höchste Re­prod­uzierbar­keit. Bei RÜBIG ange­botene Standard­prozesse sind das Kurz­zeitnitrieren, Normal­nit­rieren und Langzeit­nit­rieren. Selbst­verständlich führen wir auch kundenspezifische Nitrier­be­hand­lungen durch. Bitte kon­takt­ieren Sie uns bezüglich Ihrer Nitrier­anforder­ungen.

 

Um schnell und kompetent unsere Dienstleistung durchführen oder Ihnen beratend zur Seite stehen zu können, bitten wir Sie uns die folgenden Informationen der zu behandelnden Teile und An­forderungen  mitzuteilen:

  • Ankündigung im Vorfeld
  • Werkstoff
  • Vor- und Nachbehandlungen
  • Geforderte Nitrierhärtetiefe (NHD)
  • Sollte ein Prüfbereich bzw. ein Prüfpunkt vorgeschrieben oder Bereiche vor der Nitrierung zu schützen sein, bitte die ent­sprechende Zeichnung mit­schicken und dies in der Bestellung anführen.
  • Wenn die NHD oder CLT (Verbindungsschichtdicke) geprüft werden soll, dies bitte am Lieferschein anführen. ACHTUNG! zur Überprüfung der NHD oder CLT muss ein Bauteil zerstört werden.

Wenn Sollforderungen (NHD) ausserhalb unserer Toleranzen liegen, verlängert die Abklärung die Durchlaufzeit maßgeblich

Nitrieren

Die Wärmebehandlung Nitrieren gehört zu den thermochemischen Wärmebehandlungsverfahren. Die Oberfläche des Werkstücks wird chemisch verändert, indem Stick­stoff durch Diffusion ein­gelagert wird. Wird zum Stick­stoff noch Kohl­enstoff in das Prozessgas beige­mengt spricht man vom Nitro­carburieren. Der Stickstoff führt zu einer Härtesteigerung indem er mit Elementen wie Aluminium, Chrom oder Vanadium eine Ver­bindung eingeht, die Sonder­nitride. Es findet während des Prozesses keine Gefügeumwandlung im Kern statt (Martensitbildung wie beim Ein­satzhärte- oder Vakuum­härte­ver­fahren) und dies führt zu mini­malen Verzügen des Werk­stückes. Eine weitere Steiger­ung der Härte wird durch das interstitielle Ein­lagern von Stickstoff in die Gitterstruktur des Eisens erreicht, der Anteil an der gesamten Steig­erung der Härte ist jedoch gering. Mit Eisen kann Stickstoff ebenfalls eine neue Phase bilden, die wächst bevorzugt an der Oberfläche des Werkstückes, die sogenannte Ver­bindungsschicht. Diese Schicht zeigt ähnliche Eigenschaften einer keramischen Schicht. Sie führt zu einer Ver­besserung der Verschleiß­fest­igkeit und eine geringe Erhöhung der Kor­rosions­beständigkeit. Diese Schicht besteht hauptsächlich aus zwei Nitridtypen, dem Fe4N (γ‘ – Nitrid) und dem Fe2-3N (ε-Nitrid).  

 

Wie weit der Stickstoff in die Stahl­oberfläche eindringen kann, hängt von der Zeit und der Tem­peratur des Prozesses ab. Die Tiefe des Stick­stoffes wird meist über eine Härte­verlaufsmessung bestimmt, es wird die Nitrier­härte­tiefe gemessen. Durch folgende Nitrierverfahren können Bauteile behandelt werden: Salzbadnitrieren (PQP Verfahren, Tenifer,…), Gas­nitrieren und Plas­manitrieren. Salzbadnitrieren wird aufgrund der umweltrelevanten Bedenken bei RÜBIG nicht angeboten.    

 

Wenn eine höhere Steigerung der Korrosionsbeständigkeit nötig ist, kann im Anschluss an den Nitrier­prozess eine gezielte Oxi­dation der Oberfläche der Werkstücke erfol­gen. Die während des Nitrierens erzeugte Verbindungs­­schicht wird an der Oberfläche in Eisenoxid um­gewandelt. Durch die chemische Stabilität der Eisenoxidverbindung wird ein korrosiver Angriff erschwert.  

 

Stähle die für Nitrierprozesse geeignet sind:

  • Baustähle
  • Vergütungsstähle
  • Warmarbeits- aber auch Werkzeugstähle  

 

Wichtig ist, dass die Anlass­tem­peratur der Werkstoffe über der Nitriertemperatur liegen muss. Korrosionsbeständige Stähle können in Plasmaanlagen nitriert werden. Bei diesen Werkstoffen muss besonderes Augenmerk auf die resultierenden Werkstoff­eigen­schaften (Härte, Nitrier­härte­tiefe und Korrosions­beständig­keiten) gelegt werden. Sollten Sie hier nähere Informationen benötigen, beraten wir Sie gerne persönlich.

GASOX® Gasnitrieren

Wenn die Nitrierschicht alleine Ihren Anforderungen nicht genügt, dann kann durch eine nachträgliche Oxidation (direkt im Nitrierprozess oder als separater Prozess) eine weitere Verbesserung der Kor­ros­ions­beständigkeit und des Reib­koeffizienten erreicht werden. Bei der gezielten Nachoxidation wird durch eine oxidierende Atmosphäre (z.B. durch Zugabe von H2O oder O2) die Eisennitridschicht an der Ober­fläche des Werkstückes in eine Eisenoxidschicht umgewandelt. Durch die korrekte Wahl von Tem­peratur, Zeit und Atmosphäre kann die Korrosionsbeständigkeit gegen­über einer Nitrierschicht um den Faktor 10 gesteigert werden. Die Oberfläche oxidierter Werkstücke ist anthrazitfarben und hat einen ger­ingeren Reibungskoeffizienten als nitrierte Oberflächen.

Technische Information:

  • Max. Abmessungen: Ø 1.500 mm x 2.400 mm Tiefe 
  • Temperaturen: bis 600°C

Nähere Informationen auf Anfrage unter ht.office[at]rubig[dot]com.